
Beinahe waagerecht hing der Windsack am Modellflugplatz der Flugsportgruppe Hammelburg am vergangenen Samstag an seinem Masten. Erschwerte Bedingungen also für die Modellflieger und die Gäste, die zum Freundschaftsfliegen eingeladen waren.
Etwa 20 Gastpiloten, überwiegend vom Modellfliegerclub FMSC Milan Himmelstadt, ließen sich von den Wetterbedingungen aber nicht abschrecken und fanden sich mit ihrem Fluggerät ein. Bei den Modellen handelte es sich dieses Mal ausschließlich um Flächenflieger. In der Modell- und in der Großluftfahrt versteht man darunter, was man sich allgemein unter einem Flugzeug vorstellt: ein Rumpf mit Tragflächen daran und hinten ein Leitwerk.
Eine andere Kategorie sind die Drehflügler oder Hubschrauber, für die die Modellflieger im letzten Jahr ein Treffen veranstaltet hatten. Zu sehen waren heuer unter anderem etliche maßstabgetreue Modelle, die nach dem Vorbild echter Flugzeuge gefertigt sind.
Der Detailreichtum dieser Kunstwerke mit bis zu sechs Metern Spannweite ist beeindruckend. Klappen, Ruder, Instrumente und sogar kleinste Beschriftungen sind mit viel Liebe zum Detail angebracht. Dass es sich hier nicht um Spielzeuge handelt, zeigt sich auch bei den Fernsteuerungen. Die kleinen Computer kann der Pilot je nach seinen Wünschen programmieren.
Trotz des starken Windes schickten die Modellflieger ihre Gefährte in die Luft. Viel Applaus bekam Pilot Kleinhenz aus Himmelstadt, der mit seinem Modell, einer PZL-104 Wilga im Maßstab 1:3,5, die Modellsegler in die Höhe schleppte. „Das ist Modellflug in Vollendung“, kommentierte Moderator Peter Gernert die Schau. Elegant drehten die Segler nach dem Ausklinken in 300 Metern Höhe ihre Runden.
Im Flug, wenn der Größenvergleich zu Gegenständen am Boden fehlte, waren die Modelle vom Original kaum zu unterscheiden. Als knifflig erwiesen sich die Landungen, weil der Wind überwiegend aus südlichen Richtungen wehte und somit quer zur 90 Meter langen Asphaltpiste stand. Doch die Modeller meisterten auch diese Situation souverän.
Manfred Dräger von der Modellflugsparte der Flugsportgruppe zeigte sich zufrieden. „Bei besserem Wetter wären sicher noch mehr Gäste gekommen. Aber es hat sich trotzdem gelohnt.“ Schließlich möchte man hauptsächlich die Gemeinschaft mit anderen Vereinen pflegen und sich austauschen.