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„Tante Paula“ ist ein echtes Multitalent und neuestes Mitglied in der Flugzeugfamilie der Flugsportgruppe Hammelburg. Man war lange auf der Suche gewesen nach einem Luftsportgerät, das für alle möglichen Aufgaben taugen sollte. Reiseflüge und Rundflüge mit vier Personen, die Eignung zum Segelflugzeugschlepp und für die Pilotenausbildung standen im Lastenheft. Im Frühjahr 2014 wurde schließlich eine gebrauchte DR400/180 in Norddeutschland für geeignet erklärt und günstig erworben. Aus den letzten beiden Buchstaben des Kennzeichens D-EGTP war schnell der Spitzname „Tante Paula“ kreiert. Die Struktur des Flugzeuges des französischen Herstellers Robin besteht hauptsächlich aus Holz und ist teilweise mit Stoff bespannt. Holz als Baustoff, das wirkt auf den ersten Blick
in Zeiten, in denen Rümpfe und Tragflächen großer Airliner aus verklebten Kohlefaserteilen bestehen, etwas anachronistisch. Für Kleinflugzeuge ist der natürliche Rohstoff durch sein geringes Gewicht und seine hohe Belastbarkeit aber bestens geeignet. Dass die DR400 mit ihren charakteristischen Knickflügeln heute immer noch in Serie gebaut wird und in etlichen Varianten auf fast jedem Flugplatz in Deutschland anzutreffen ist, belegt die Robustheit und Zuverlässigkeit der Baureihe. Die Hammelburger Maschine trägt die Zusatzbezeichnung Régent, was auf zwei zusätzliche Treibstofftanks in den Tragflächen hinweist, womit eine Flugdauer von mehr als 5 Stunden erreicht wird. Pilot und Passagiere können auf der Reise die ausgezeichnete Sicht durch die großzügige Verglasung genießen. In den letzten Monaten hat sich auch „Tante Paula“ auf vielen Reiseflügen, Rundflügen und im Segelflugschlepp bei den Hammelburger Piloten beliebt gemacht.
Für den kommenden Winter ist sie erst einmal stillgelegt, gegroundet, wie die Flieger sagen, denn es stehen umfangreiche Ausbesserungs- und Verschönerungsarbeiten an. Die Jahre beim Vorbesitzer haben nicht nur an der Außenhaut ihre Spuren hinterlassen. Mit eben mal schnell waschen, polieren und ...
innen aussaugen ist es bei weitem nicht getan. Derzeit steht die DR400 ihrer Cockpithaube und Teilen ihres Leitwerks entledigt im Flugzeughangar. Piloten- und
Passagiersitze sind ausgebaut, die Innenverkleidungen entfernt, die Instrumententafel schon teilweise von der alten, blättrig gewordenen Farbe befreit. Kurz gesagt, die Flugsportgruppe hat wieder einmal ein großes Winterprojekt. Vereinsvorstand Rolf Schneider ist überzeugt, dass man im März wieder startbereit ist. „Wir haben jede Menge Man-Power“, so Schneider. „Bei uns bringt sich jeder entsprechend seinen Fähigkeiten und Kenntnissen in so ein Projekt ein.“ Glücklicherweise kann man vereinsintern auf professionelle Flugzeugmechaniker, Schweißer, Sattler und andere Handwerker zurückgreifen, was die Kosten überschaubarer macht. Die Vereinsmitglieder arbeiten natürlich ehrenamtlich, einiges muss jedoch an externe Firmen vergeben werde, und schließlich fallen auch Materialkosten an. Nicht zuletzt sind auch ein neuer Propeller und ein zusätzlicher Schalldämpfer fest eingeplant, denn der Lärmschutz ist den Flugsportlern ein wichtiges Anliegen.
Ein Design für die Neugestaltung des äußeren Erscheinungsbildes steht noch nicht endgültig fest. Der Vereinsvorstand kann sich gut vorstellen, dass ein Sponsor seinen Firmennamen und sein Logo publikumswirksam platzieren möchte. „Ein Flugzeug ist als Werbefläche hervorragend geeignet“, weiß Schneider. „Interessierte ortsansässige Firmen dürfen gerne auf uns zukommen.“
Inzwischen ist die Schönheitskur in vollem Gang. Oft wird bis in den späten Abend hinein gearbeitet, denn das nächste Frühjahr kommt bestimmt. Wenn zum Saisonstart 2015 die Segelflieger aufgebaut werden, darf „Tante Paula“ wieder als Schleppmaschine zu Diensten sein, und der eine oder andere Hammelburger Pilot hat schon Pläne für Reisen durch Europa in der Schublade.